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AED Austria: Menschen mit Behinderungen häufig von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen

Utl: AED startet Schulungsinitiative zur beruflichen Neuorientierung als Unternehmer*in

 

(Wien, 11.8.2023) In den jüngst von Arbeitsminister Martin Kocher präsentierten Arbeitsmarktpolitischen Zielvorgaben sollen dem Arbeitsmarktservice AMS alle erforderlichen Möglichkeiten gegeben werden, um das Ziel einer effektiven Senkung der Arbeitslosigkeit und in weiterer Folge einer Vollbeschäftigung in Österreich erreichen zu können.

 

Die AED weist in diesem Zusammenhang konkret auf den Teilbereich der Bereitstellung zielgruppengerechter Angebote, insbesondere für Menschen mit Behinderungen, hin, mit welchen Beschäftigungshemmnisse abgebaut und Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden sollen.

 

Als AED Association of Entrepreneurs with Disabilities Austria / Vereinigung der Unternehmer mit Behinderungen in Österreich begrüßen wir die Zielsetzung, welche die Integration und Inklusion von Menschen mit Behinderungen als ein zentrales gesellschaftspolitisches Ziel sieht. Es wird erkannt, dass Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt oftmals benachteiligt sind und daher besonderen Förderbedarf haben.

 

Die aktuellen (Stand Juni 2023) vom AMS veröffentlichten Zahlen zeigen folgendes Bild:

Gruppe   Anzahl
Arbeitslose gesamt in Österreich 239.301
Arbeitslose Personen mit max. Pflichtschulausbildung 107.380
Arbeitslose Personen mit Behinderungen 11.457
Arbeitslose Personen mit sonstigen gesundheitlichen Einschränkungen 49.848
Arbeitslose Personen über 50 Jahre 76.049
Langzeitarbeitslose Personen (> 12 Monate) 32.099

In seinem „Spezialthema zum Arbeitsmarkt vom November 2022: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sinkt weiterhin“ hält das AMS ausdrücklich fest, dass einige Gruppen ein deutlich höheres Risiko haben, langzeitarbeitslos zu werden als andere. Dazu gehören Menschen über 45 Jahre (22%), Menschen mit Lehr- und Pflichtschulausbildung (29%) und Menschen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen (29%).

Quellen: AMS Arbeitsmarktdaten und Arbeitsmarktforschung

Die AED fordert daher die bedarfsorientierte Bereitstellung eines niederschwelligen Informations- und Bildungsangebotes, welches vor allem langzeitarbeitslose Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen erreichen soll.

AED-Präsident Mag. Markus Raffer: „Durch eine neue Initiative, für welche wir als inklusives Leuchtturm-Projekt eine Förderung von Licht ins Dunkel erhalten haben, möchten wir genau diese Schnittmenge an langzeitarbeitslosen Menschen mit Behinderungen und gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen erreichen. Mit unserem Bildungsangebot möchten wir diese Personen motivieren und dazu beitragen, die Zahl der Arbeitslosen in diesen Personengruppen zu reduzieren. Wir richten uns an Menschen in einer Phase der Neuorientierung und zeigen auf, dass der Schritt in die Selbstständigkeit eine mögliche Option für die berufliche Zukunft sein kann.“

AED Schulungsinitiative

Im Rahmen des mit Mitteln aus dem Licht ins Dunkel-Jubiläumsfonds geförderten Projektes SELBSTverständlich SELBSTständig! bietet die AED in einem Pilotprojekt grundlegende Informationen sowie weiterführende Schulungen für Menschen mit Behinderungen in Richtung Selbstständigkeit.

Das AED-Schulungsangebot wendet sich an Menschen mit Behinderungen, die sich beruflich (neu) orientieren müssen bzw. möchten und aus der Arbeitslosigkeit oder einem Angestelltenverhältnis heraus eine Veränderung ihrer beruflichen Situation anstreben.

Die Initiative startet im Herbst 2023 mit einer einstündigen Informationsveranstaltung gefolgt von einem Schulungsteil bestehend aus vier Modulen mit je zwei vierstündigen Einheiten pro Woche. Die Durchführung erfolgt barrierefrei und hybrid.

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